Fernstudium Soziale Arbeit
Kurzüberblick
Soziale Arbeit ist einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Egal ob Erziehungsprobleme, Familienstreitigkeiten oder andere Problemlagen, Sozialarbeiter sind darin geschult, Menschen in schwierigen Situationen zu unterstützen und ihnen die notwendige Hilfe zu geben.
Aufgrund des hohen Maßes an Verantwortung, brauchen Sozialarbeiter*innen eine gute Ausbildung und Fachwissen in den verschiedensten Bereichen. Ein Fernstudium Soziale Arbeit vermittelt dir das nötige Know-how und bietet dir gleichzeitig viel Flexibilität und Eigenverantwortung. Ausgelegt ist das Fernstudium Soziale Arbeit besonders für Berufstätige in sozialen Berufen, wie beispielsweise Erzieher*innen und Pädagogen bzw. Pädagoginnen.
Tipp: Soziale Arbeit und Sozialpädagogik werden oft synonym benutzt. Schau dir daher am besten auch das Fernstudium Sozialpädagogik an.
Studieninhalte
Die Inhalte eines Fernstudiums Soziale Arbeit unterscheiden sich je nach Hochschule und Studiengang. Daher solltest du bei der Suche nach einem passenden Fernstudium immer genau auf die jeweiligen Lehrpläne achten, denn vielleicht hat der Studiengang deiner Wahl gar nicht deinen gewünschten Schwerpunkt zu bieten. Einige Grundlagenfächer sind jedoch sehr typisch für ein Fernstudium Soziale Arbeit und kommen bei den meisten Anbietern im Studienplan vor. Dazu gehören unter anderem:
- Sozialrecht
- Psychologie
- Sozialpädagogik
- Soziale Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
- Sozialpolitik
- Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit
- Prävention
- Inklusion & Behinderung
Vor und während des Studiums musst du Praktika absolvieren. Einige Hochschulen erwarten neben dem Fernstudium Soziale Arbeit sogar eine Berufstätigkeit in einer sozialen Institution, wie zum Beispiel in einer Jugendeinrichtung oder einem Kinderheim. Diese gilt dann in der Regel als Ersatz für die Praktika.
Voraussetzungen
Die Zulassungsvoraussetzungen sind je nach Hochschule ganz unterschiedlich. Für ein Fernstudium Soziale Arbeit im Bachelor brauchst du in der Regel eine Hochschulzugangsberechtigung. Das kann das Abitur oder Fachabitur sein. Aber auch ohne Abi ist ein Studium möglich. So kann auch eine Berufsausbildung mit zwei bis drei Jahren Berufserfahrung ausreichen, um Soziale Arbeit im Fernstudium beginnen zu können. Erkundige dich vor Studienbeginn am besten bei der Hochschule deiner Wahl, ob du wirklich alle Voraussetzungen erfüllst. Oft wird von den Hochschulen verlangt, dass du bereits Berufserfahrung oder Praktika gemacht hast oder du musst einen Zugangstest absolvieren.
Für ein Master-Fernstudium reicht eine Hochschulzugangsberechtigung nicht. Hier gilt: Ein erster akademischer Abschluss in einem fachnahen Bereich ist Pflicht. Das kann zum Beispiel ein Bachelor in Pädagogik oder Erziehungswissenschaften sein.
Persönliche Voraussetzungen
Neben den formalen Voraussetzungen können dir bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten im Studium und im Beruf weiterhelfen. Diese sind zwar nicht Pflicht, zeigen dir aber, ob du für die Sozialarbeit generell gut geeignet bist. Das solltest du mitbringen:
- Geduld
- Fähigkeit Konflikte zu lösen
- Menschenkenntnis
- Empathie
- Organisationstalent
- Stressresistenz
- Spaß mit Menschen zu arbeiten
Wie viel kostet ein Fernstudium Soziale Arbeit?
Für ein Fernstudium Soziale Arbeit fallen die Studiengebühren je nach Hochschule und Spezialisierung des Studiengangs sehr unterschiedlich aus. Durchschnittlich liegen die Kosten zwischen 300 Euro im Semester bis zu 300 Euro oder mehr im Monat. Insgesamt solltest du für das Studium also mehrere tausend Euro einplanen.
Achtung: An einigen Hochschulen kommen zu den Studiengebühren auch noch Gebühren für die Immatrikulation oder für Prüfungen hinzu. Informiere dich also am besten an der Hochschule, welche Kosten dich genau erwarten.
Berufliche Qualifikation und staatliches Anerkennungsjahr
Mit einem Fernstudium Soziale Arbeit qualifizierst du dich für den Beruf Sozialarbeiter*in. Du kannst nach dem Studium direkt ins Berufsleben einsteigen und deine Karriere beginnen. Einen Master-Abschluss brauchst du dafür nicht, es sei denn, du möchtest in einer leitenden Position arbeiten.
Doch was ist mit dem klassischen Anerkennungsjahr? Das Berufsanerkennungsjahr ist eine praktische Tätigkeit, die vor allem Sozialarbeiter*innen und -pädagogen bzw. Pädagoginnen benötigen, um die staatliche Anerkennung zu erlangen. Nur mit dieser Qualifikation können sie im öffentlichen Dienst arbeiten. Das Anerkennungsjahr ist eine Form der Ausbildung. Ein Jahr lang arbeitest du dabei in einer sozialen Institution und wirst durch einen staatlich anerkannten Sozialarbeiter betreut und angeleitet. Vergütet wird das Anerkennungsjahr in der Regel mit ca. 70 Prozent des Netto-Gehalts eines Sozialarbeiters.
Aber Achtung: Ob das Anerkennungsjahr vergütet wird oder nicht, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. So ist eine angemessene Vergütung zum Beispiel in Niedersachsen festgelegt. In Bundesländern, in denen das Anerkennungsjahr nicht Pflicht und auch für die staatliche Anerkennung nicht notwendig ist, wird das Jahr meist nicht vergütet.
Und hier die gute Nachricht: In vielen Fernstudiengängen ist ein Praxissemester integriert oder es wird die Berufstätigkeit in einer sozialen Institution neben dem Studium vorausgesetzt. Damit hast du das Anerkennungsjahr dann bereits abgeschlossen.
Für wen eignet sich ein Fernstudium Soziale Arbeit?
Das Fernstudium Soziale Arbeit ist vor allem auf Berufstätige im Sozialen Bereich ausgelegt. Da für das Fernstudium viel praktische Erfahrung vorausgesetzt wird, benötigst du einen Nachweis über verschiedene Praktika oder eine Berufstätigkeit im sozialen Bereich, wie Altenpflege oder Pädagogik. Wenn du also zum Beispiel staatlich anerkannte*r Erzieher*in bist, ist das Fernstudium Soziale Arbeit perfekt für dich geeignet.
Fernstudium oder berufsbegleitendes Präsenzstudium
Das Fernstudium Soziale Arbeit wird oft neben dem Job absolviert. Wer Soziale Arbeit berufsbegleitend studieren möchte, kann das aber auch im Rahmen eines Abend- oder Wochenendstudiums tun. Ein solches berufsbegleitendes Präsenzstudium bietet ebenfalls viele Vorteile. Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du ein Fernstudium oder ein berufsbegleitendes Präsenzstudium machen möchtest, haben wir dir hier als Entscheidungshilfe die wichtigsten Merkmale der Studienarten aufgelistet:
Fernstudium:
- Hohe Flexibilität
- Kontakt nur über verschiedene Kommunikationsmittel (Forum, E-Mail …)
- Unterrichtsmaterial digital
- Motivation zum Lernen möglicherweise gering
Präsenzstudium:
- Ortsbindung
- Persönlicher Kontakt
- Präsenz erforderlich
- Unterrichtsmaterial auch in schriftlicher Form
Gehalt
Sozialarbeiter*innen verdienen in der Regel durchschnittlich 2.500 Euro im Monat, solange sie im öffentlichen Dienst oder nach dem Tarif für öffentlichen Dienst angestellt sind. Mit mehr Erfahrung und Know-how kann das Gehalt im Laufe der Karriere dann auf 2.800 bis 3.500 Euro im Monat steigen. Allerdings ist das Gehalt von Sozialarbeiter*innen immer auch von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehört der Arbeitgeber, Berufserfahrung, mögliche Weiterbildungen. Auch dein Geschick in der Gehaltsverhandlung beeinflusst dein Gehalt.
Karriere
Gut ausgebildete Sozialarbeiter*innen haben in der Arbeitswelt sehr gute Chancen einen Job zu bekommen. Denn durch die weit gefächerten Tätigkeitsfelder sind viele Stellen für Fachpersonal der Sozialen Arbeit offen. Ein Bachelor-Studium ist bei der Arbeitssuche ein großes Plus, denn durch das Studium lernst du nicht nur das Fachwissen, sondern beweist auch, dass du verantwortungsvoll und selbstständig arbeiten kannst. Ein Master-Studium ist nicht zwingend notwendig, um den Beruf des Sozialarbeiters auszuüben, es kann dir jedoch helfen in leitende Positionen aufzusteigen.
Arbeitsfelder in der Sozialen Arbeit sind beispielsweise Bildungseinrichtungen, Sozialeinrichtungen oder gemeinnützige Unternehmen. Hier haben wir dir eine kleine Auswahl an Tätigkeitsfeldern für Sozialarbeiter*innen zusammengestellt:
- Schulen
- Jugendamt
- Sozialamt
- Frauenhilfe
- Obdachlosenhilfe
- Suchthilfe / Drogenhilfe
- Kinderbetreuung
- Kinderheime Jugendeinrichtungen