Erziehungswissenschaften Studium
Erziehungswissenschaften im Kurzüberblick
Die Erziehungswissenschaften gehören zu den Sozialwissenschaften und beschäftigen sich mit Inhalten an der Schnittstelle zwischen Pädagogik, Soziologie und Psychologie. Sie sind in der Regel auch Teil eines Lehramtsstudiums und werden an Universitäten sowohl als Kern- als auch Nebenfach angeboten. Zu den Erziehungswissenschaften gehören außerdem Bildungswissenschaften, Bildung und Erziehung und Pädagogik.
Achtung: Auch wenn die Erziehungswissenschaft fast immer zum Lehramtsstudium dazugehört, führt ein Erziehungswissenschaften Studium nicht unbedingt zum Lehrerberuf. Erziehungswissenschaftler arbeiten zwar auch in Bildungseinrichtungen, sind aber eher für Bildungskonzepte, deren Umsetzung und die individuelle Förderung zuständig. Wie du siehst, ist das Erziehungswissenschaften Studium breit gefächert.
Tipp: Viele Inhalte überschneiden sich mit dem Pädagogik Studium und dem Frühpädagogik Studium. Darum: Wenn du den für dich besten Studiengang finden möchtest, suche in unserer Hochschul-Datenbank sowohl nach Erziehungswissenschaften als auch nach Pädagogik und Frühpädagogik.
Voraussetzungen
Möchtest du dein Erziehungswissenschaften Studium an einer Universität absolvieren, benötigst du in der Regel die allgemeine Hochschulreife (Abitur). An anderen Hochschulen genügt auch die Fachhochschulreife und zum Teil kannst du den Erziehungswissenschaften Bachelor auch ohne Abi mit einer gleichwertigen anerkannten Ausbildung (zum Beispiel als Erzieher) studieren.
Falls du Erziehungswissenschaften auf Lehramt studieren möchtest können weitere Voraussetzungen, wie zum Beispiel der Nachweis von Fremdsprachenkenntnissen, nötig sein.
Für den Erziehungswissenschaften Master benötigst du einen fachrelevanten Bachelor zum Beispiel in Pädagogik. Manchmal wird eine Mindestnote im Bachelor gefordert und einige Hochschulen verlangen zusätzlich praktische Erfahrungen, etwa in Form eines Praktikums im pädagogischen Bereich.
An manchen Hochschulen ist auch ein Erziehungswissenschaften Master ohne ersten Hochschulabschluss möglich, zum Beispiel mit entsprechender Berufserfahrung. Über die genauen Zugangsvoraussetzungen erkundigst du dich am besten direkt bei der Hochschule.
Persönliche Voraussetzungen
Wenn du Erziehungswissenschaften studieren möchtest, solltest du neben einem Interesse an sozialen Themen eine hohe Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Motivation mitbringen. Auch wenn du im Studium viel Theoretisches lernst, hast du später mit Menschen zu tun, besonders wenn es um die individuelle Förderung geht.
Numerus Clausus (NC) für Erziehungswissenschaften
Der NC für das Erziehungswissenschaften Studium liegt aktuell zwischen 1,7 und 1,9 und unterscheidet sich sehr stark, je nachdem an welcher Hochschule du dich bewerben möchtest. Es gibt auch NC-freie Studiengänge, also lass dich bei der Studiengangswahl nicht vom teils hohen NC abschrecken.
In der Tabelle haben wir dir einige Beispiele für NC-Werte und Wartesemester der Vorjahre für das Erziehungswissenschaften Bachelor Studium aufgelistet.
Hochschule | Studiengang | Note | Wartesemester | Stand |
---|---|---|---|---|
Universität Bielefeld | Bachelor Erziehungswissenschaften | Kein NC | - | WiSe 2024/25 |
Universität Münster | Bachelor Erziehungswissenschaften | Kein NC | - | WiSe 2024/25 |
Universität Wuppertal | Bachelor Erziehungswissenschaften | 1,9 | - | WiSe 2024/25 |
Freie Universität Berlin | Bachelor Bildungs- und Erziehungswissenschaft | 1,7 | 6 | WiSe 2024/25 |
Studieninhalte
Das Studium Erziehungswissenschaften beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis von Bildung und Erziehung. Du lernst verschiedene pädagogische Maßnahmen kennen, Bildungskonzepte zu erarbeiten und diese in die Praxis umzusetzen.
Die meisten erziehungswissenschaftlichen Studiengänge spezialisieren sich außerdem auf einen weiteren Bereich, wie Erwachsenenbildung, Medienbildung oder Sozialpädagogik. Da die Spezialisierung für den späteren Beruf sehr wichtig ist, solltest du dich schon vor der Studienwahl bei den Hochschulen informieren, welche Schwerpunkte angeboten werden.
Teil des Studiums ist in der Regel auch ein Praktikum, bei dem du erste praktische Erfahrungen sammelst. Hier solltest du dir auch schon überlegen, in welche Richtung du später beruflich gehen möchtest, denn die Erfahrungen sind wertvolle Referenzen für deine Bewerbung.
Typische Inhalte sind:
- Grundlagen der Erziehungswissenschaften
- Erziehung und Bildung
- Pädagogik und Sozialpädagogik
- Soziologie
- Psychologie
- Erwachsenenbildung
Erziehungswissenschaften auf Lehramt studieren
Erziehungswissenschaften kannst du auch auf Lehramt studieren, dann machen klassische erziehungswissenschaftliche Inhalte jedoch nur einen Teil des Studiums aus. Pädagogisches Wissen ist wichtig, um im Unterricht auch gezielt auf Schüler eingehen zu können. Beim Lehramtsstudium musst du dich außerdem für mindestens zwei Fächer entscheiden, die du dann später unterrichten wirst. Dabei kannst du in der Regel zwischen allen möglichen Unterrichtsfächern frei wählen, denk aber daran, dass nicht alle Fächer an jeder Hochschule angeboten werden. Studierst du auf Lehramt, schließt du mit dem Bachelor of Education (B.Ed.) oder Master of Education (M.Ed.) ab.
Dauer und Verlauf
- Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Education (B. Ed.)
- Dauer: 6 bis 8 Semester
- Studienform: Vollzeit, Fernstudium, Berufsbegleitendes Präsenzstudium, Duales Studium
- Besonderheiten: An manchen Hochschulen wird Erziehungswissenschaften als Kombi-Studiengang oder als Zwei-Fach-Bachelor angeboten. Das heißt, dass man neben Erziehungswissenschaften noch ein weiteres Fach wählt.
- Abschluss: Master of Arts (M.A.), Master of Education (M. Ed.)
- Dauer: 2 bis 4 Semester
- Studienform: Vollzeit, Fernstudium, Berufsbegleitendes Präsenzstudium
Kosten
Studierst du Erziehungswissenschaften an einer Universität oder einer Fachhochschule, kommt in der Regel nur der Semesterbeitrag auf dich zu. Dieser bewegt sich meist im unteren dreistelligen Bereich.
An Privaten Hochschulen sind die Kosten meist höher und können zwischen 3.500 – 6.000 Euro für das gesamte Studium betragen. Das ist eine ordentliche Summe – doch keine Sorge, es gibt verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung.
Karriere
Das Erziehungswissenschaften Studium ermöglicht dir eine Karriere in verschiedenen pädagogischen Einrichtungen, zum Beispiel in Kindergärten, Jugendzentren oder in der Erwachsenenbildung. Dort entwickelst du Bildungs- und Lernkonzepte, übernimmst organisatorische Aufgaben und kümmerst dich darum, dass deine Schützlinge individuell bestmöglich gefördert werden.
Da die Möglichkeiten mit einem Abschluss in Erziehungswissenschaften so vielfältig sind, der Studiengang an sich aber eher unspezifisch ist, entscheidest du dich am besten schon während des Studiums für einen Schwerpunkt und absolvierst ein dazu passendes Praktikum, um Erfahrungen zu sammeln. Damit wirst du es beim Berufseinstieg später leichter haben eine geeignete Stelle zu finden.
Für manche Positionen im Sozialwesen ist auch der Abschluss als staatlich anerkannte*r Sozialarbeiter*in / Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin nötig. Diesen kannst du meist nach einem praktischen Anerkennungsjahr nach dem Studium erlangen.
Strebst du eine leitende Position an, solltest du auf jeden Fall einen Master Abschluss anhängen.
Gehalt
Das Einstiegsgehalt für Erziehungswissenschaftler*innen liegt bei ca. 2.000 Euro pro Monat. Arbeitest du im öffentlichen Dienst, wo du nach Tarif bezahlt wirst, liegt dein Einstiegsgehalt deutlich höher. Mit einem Master kannst du schon bei ca. 2.900 Euro im Monat einsteigen.
Nach einigen Jahren Berufserfahrung liegt das Durchschnittsgehalt für Erziehungswissenschaftler*in zwischen 36.000 – 42.000 Euro pro Jahr. In Managementpositionen und im öffentlichen Dienst kannst du allerdings auch noch mehr verdienen.
Wie viel du letztendlich verdienst, hängt natürlich auch von anderen Faktoren ab: Beispielsweise wie groß das Unternehmen ist, bei dem du arbeitest, was deine Aufgaben sind und wie du dich bei den Gehaltsverhandlungen anstellst. Du solltest die Gehaltszahlen, die wir hier recherchiert haben, also eher als Richtwert und nicht als absolute Angaben verstehen.