Pflegepädagogik Studium
Kurzüberblick
Pflegepädagogik ist darauf ausgelegt den angehenden Nachwuchs an Pflegefachkräften auf die Tätigkeit in der Pflege vorzubereiten und ihm die für den Beruf nötigen Kenntnisse zu vermitteln. Es geht also nicht darum selbst in einem Pflegeberuf zu arbeiten, sondern in diesem Fachbereich zu lehren.
Damit du aber genau über alles Bescheid weißt und Pflegetätigkeiten aus erster Hand kennst, beinhaltet ein Pflegepädagogik Studium neben den theoretischen Inhalten auch praktische Tätigkeiten. Dazu gehören zum Beispiel studienbegleitende Praktika oder Praxisphasen in Unternehmen oder Einrichtungen der Gesundheit oder Bildung.
Studieninhalte
Die Inhalte des Studiums der Pflegepädagogik sind eine Mischung aus Praxis und Theorie. Zum einen lernst du die Methoden und Theorien des Lehrens und Lernens und setzt dich mit der Diagnostik und den verschiedenen Modellen der Pflegewissenschaft auseinander. Zum anderen erwirbst du im Pflegepädagogik Studium – durch Unterrichtsübungen, das Planen pflegediagnostischer Prozesse und Studieren von Fallbeispielen – auch praxisrelevante Kompetenzen.
Damit du dir einen besseren Überblick über die verschiedenen Themenfelder machen kannst, findest du hier eine beispielhafte Auswahl der Kurse, die in einem Pflegepädagogik Studium vorkommen können:
- Beruf und Arbeitsfeld Pflege
- Methoden, Theorien und Modelle der Pflegewissenschaft
- Fachbezogene Forschung und Evidence Based Practice
- Pflegebedarf, -diagnostik und -begutachtung
- Fallbezogenes Handeln Pflege
- Fachbezogenes Lehren und Lernen
- Anleitung und Mentoring in der Pflege
- Grundlagen der Berufspädagogik
- Didaktik beruflichen Lehrens und Lernens
- Psychologische und soziologische Grundlagen beruflichen Lehrens und Lernens
- Beratung und Education
- Forschung im Kontext von Gesundheit und Krankheit
Ganz wichtig: Es werden im Studium Praxisphasen oder Praktika absolviert, die in einer Einrichtung des Gesundheitswesens oder in einer Bildungseinrichtung stattfinden können. Auch die Durchführung eines eigenständigen Projektes kann zum Studium gehören, immerhin ist es wichtig, dein theoretisches Wissen auch praktisch anwenden zu können.
Voraussetzungen
Voraussetzungen der Hochschulen
Die Voraussetzungen für ein Pflegepädagogik Studium sind je nach Hochschule unterschiedlich. Allerdings gibt es einige wichtige Voraussetzungen, die so gut wie jede Hochschule verlangt. Auch einige persönliche Eigenschaften und Talente solltest du am besten für das Pflegepädagogik Studium mitbringen.
Um für ein Bachelor-Studium der Pflegepädagogik zugelassen zu werden, ist vor allem eine Hochschulzugangsberechtigung notwendig. Das kann das Abitur oder Fachabitur sein oder ein gleichwertiger Abschluss. Dazu wird an einigen Hochschulen auch eine Berufsausbildung in einem Pflegeberuf, wie zum Beispiel Pflegefachkraft oder Hebamme, verlangt und erste Berufserfahrung. Manchmal reicht aber auch ein Praktikum in der Pflege aus. Informiere dich daher am besten über die verschiedenen Möglichkeiten, die deine Wunschhochschule dir bietet.
Eine Voraussetzung für einen Pflegepädagogik Studiengang mit Master-Abschluss ist in aller Regel ein erster akademischer Abschluss im Bereich der Pflegepädagogik, Pflegewissenschaften oder Gesundheitswissenschaften. Das kann ein Bachelor, ein Diplom oder ein ähnlicher, gleichwertiger Abschluss sein. Auch die Note des ersten akademischen Abschlusses kann wichtig sein. So könnte eine Voraussetzung sein, dass die Abschlussnote „gut“ oder besser sein muss.
Zusätzlich können die Hochschulen Praxiserfahrung, wie mehrjährige Berufserfahrung oder absolvierte Praktika, verlangen.
Persönliche Voraussetzungen
Ein Studium der Pflegepädagogik richtet sich an Menschen, die gerne unterrichten wollen, sich aber auch besonders für den Pflegebereich interessieren. Wenn du also Lust darauf hast Menschen beizubringen, wie alles rund um Pflege funktioniert oder eine höhere Position im Pflegesektor anstrebst, bist du in diesem Studiengang richtig.
Hier eine kleine Übersicht, was du an Charaktereigenschaften und Vorlieben mitbringen solltest:
- Geduld
- Gute soziale Fähigkeiten und Empathie
- Durchsetzungsvermögen
- Freude am Arbeiten mit Menschen
- Organisationstalent
Anerkennung von Berufsausbildung oder -praxis
An einigen Hochschulen kann Berufsausbildung im Bereich Pflege oder Pädagogik und auch Berufspraxis, die du in einem Vollzeitjob über eine gewisse Zeit gesammelt hast, auf das Pflegepädagogik Studium angerechnet werden. Teilweise setzen die Hochschulen sogar voraus, dass du eine Ausbildung im Pflegebereich abgeschlossen hast.
Einige Hochschulen erkennen eine Berufsausbildung in der Pflege oder Pädagogik zum Beispiel für die ersten beiden Semester an, die dann entfallen. Solltest du nach einer erfolgreichen Ausbildung schon mindestens ein Jahr in Vollzeit in einem Pflege- oder Pädagogikberuf gearbeitet haben, kann auch das dritte Semester wegfallen und du startest direkt im vierten Semester des Pflegepädagogik Studiums.
Natürlich ist das je nach Hochschule unterschiedlich, also informiere dich am besten vor Studienbeginn, ob und wie du deine Ausbildung oder Berufspraxis auf dein Studium anrechnen lassen kannst.
Numerus Clausus (NC) für Pflegepädagogik
Ein Numerus Clausus (NC) entscheidet darüber, wer einen Studienplatz bekommt oder nicht. Für ein Pflegepädagogik Studium verlangen die Hochschulen in der Regel aber keinen NC. Stattdessen haben sie eigene Auswahlverfahren, nach denen sie die Studenten auswählen, wie zum Beispiel ein Aufnahmegespräch. Informiere dich also am besten vor dem Studium, welches Auswahlverfahren deine Wunschhochschule nutzt.
Dauer und Verlauf eines Pflegepädagogik Studiums
Pflegepädagogik studieren dauert bei einem Bachelorstudium in der Regel sechs bis sieben Semester in Vollzeit, also ca. drei Jahre. Bei einem Masterstudium sind es ca. vier bis fünf Semester in Vollzeit. Je nach Hochschule kann diese Regelstudienzeit auch verlängert oder verkürzt werden. Studienmodelle wie zum Beispiel das berufsbegleitende Studium oder Pflegepädagogik Fernstudium können ebenfalls die Studiendauer beeinflussen.
Das Pflegepädagogik Studium beginnt mit einem Grundstudium. Hier werden die Grundlagen vermittelt, die für die weiteren Semester gebraucht werden. Darauf aufbauend werden in den höheren Semestern spezifischere Inhalte gelehrt und auch praktische Übungen absolviert. Dazu können auch zum Beispiel Praxisprojekte oder Praktika in Unternehmen oder Einrichtungen im Gesundheitswesen gehören. Im Pflegepädagogik Studium kann meist auch zwischen verschiedenen Schwerpunkten gewählt und das Studium so auf die eigenen Berufswünsche ausgerichtet werden. Zum Abschluss des Studiums wird eine Bachelor-Thesis verfasst und mit dem erfolgreichen Abschluss kannst du den Titel „Bachelor of Arts“ führen.
Das Master Studium Pflegepädagogik baut auf den Themen des Bachelor-Studiums auf und vermittelt weiterführende Inhalte. Ab dem dritten Semester kannst du dann aus verschiedenen Spezialisierungen auswählen und dir somit deinen Wunschfachbereich erarbeiten. Zum Abschluss wird eine Master-Thesis erstellt und in einem dazugehörigen Kolloquium vertreten. Nach der erfolgreichen Prüfung besitzt du den Titel „Master of Arts“.
Dauer und Verlauf - Kurzüberblick
- Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.)
- Dauer: 6 bis 7 Semester
- Studienform: Vollzeit, Berufsbegleitendes Präsenzstudium, Fernstudium
- Abschluss: Master of Arts (M.A.)
- Dauer: 4 bis 5 Semester
- Studienform: Vollzeit, Berufsbegleitendes Präsenzstudium, Fernstudium
Wie viel kostet das Pflegepädagogik Studium
Die Kosten eines Pflegepädagogik Studiums sind je nach Hochschule sehr unterschiedlich. Denn wo staatliche Hochschulen und Universitäten keine Studiengebühren erheben, können private Hochschulen hohe Studienbeiträge verlangen. Eine ungefähre Kostenspanne wäre beispielsweise 290 Euro pro Semester bis zu 15.000 Euro für das gesamte Studium.
Allerdings kommt es ganz auf dich und deine Bedürfnisse an, wie viel Geld du ausgeben kannst oder möchtest, um das bestmöglichste Studium für dich zu ermöglichen. Du solltest dir darüber hinaus überlegen, ob du eine seltene Spezialisierung machen möchtest, bereits arbeitest und das Studium neben dem Beruf machen möchtest oder vielleicht dem guten Ruf einer Hochschule folgen möchtest. All diese und weitere Faktoren können deine Entscheidung beeinflussen, welche Hochschule du auswählen und welche Kosten du in Kauf nehmen möchtest.
Lehrer*in für Pflege an Berufsschulen werden
Um Lehrer*in im Bereich Pflege an einer Berufsschule zu werden, reicht eine Weiterbildung nicht aus. Es braucht einen Abschluss, der mindestens das Niveau eines Bachelors hat und eine Ausbildung im Gesundheits- oder Pflegefachberuf. Dabei muss der Studienabschluss nicht unbedingt in Pflegepädagogik erworben worden sein, sondern kann auch in Medizinpädagogik, Erziehungswissenschaften oder anderen bildungswissenschaftlichen Studiengängen vorliegen.
Karriere nach dem Pflegepädagogik Studium
Das Pflegepädagogik Studium ermöglicht dir als Betreuer von Auszubildenden in der wissenschaftlichen Forschung oder in Berufs- oder Hochschulen mit dem Schwerpunkt Pflege oder Gesundheit zu arbeiten. Dabei vermittelst du als Pflegepädagoge*in Lern- und Lehrinhalte mit dem Schwerpunkt Pflege. Aber auch ein Berufseinstieg in der Personal- oder Organisationsentwicklung von Pflegeunternehmen oder in Medienanstalten und Verlage mit Schwerpunkt Pflege oder Gesundheit ist möglich. Natürlich kannst du auch in sozialen Einrichtungen arbeiten.
Die Nachfrage nach ausgebildetem Personal in der Pflege- und Gesundheitsbranche ist groß. Daher ist es kein Wunder, dass Pflegepädagogen bzw. Pflegepädagoginnen hoch im Kurs stehen und jederzeit gesucht werden. Schließlich ermöglichen sie als qualifiziertes Lehrpersonal gut ausgebildete Pflegekräfte und geben den fachkundigen Standard für die Pflege- und Gesundheitsbranche vor. Dank der hohen und konstanten Nachfrage finden 90 Prozent aller Pflegepädagogen bzw. Pflegepädagoginnen spätestens ein Jahr nach ihrem Studium eine Anstellung. Wie gut das Angebot für Pflegepädagogik Jobs ist, kannst du dir auch veranschaulichen, wenn du einmal bei den einschlägigen Jobbörsen suchst.
Pflegepädagoge/in - Gehalt
Wie viel verdient denn nun ein Pflegepädagoge bzw. Pflegepädagogin?
Durchschnittlich liegt das Gehalt bei 2.800 bis 4.000 Euro brutto im Monat. Die Höhe des Gehalts ist dabei von den Umständen des jeweiligen Jobs abhängig. Die Größe des Unternehmens oder der Einrichtung ist dabei genauso ausschlaggebend, wie deine Spezialisierung während des Studiums. In einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen bzw. einer Bildungseinrichtung musst du daher mit weniger Gehalt rechnen als in einem großen Unternehmen. Im Westen Deutschlands ist das Gehalt höher als im östlichen Teil. Das liegt mitunter daran, dass das Gehalt auch an die Lebenshaltungskosten angepasst wird und diese sind im Westen höher. Auch der Arbeitgeber und die Berufserfahrung haben Auswirkungen auf das Gehalt.
Aber Achtung: Egal welche geschätzten und durchschnittlichen Gehaltsangaben du im Internet findest, es kommt am Ende auch darauf an, wie dein persönliches Verhandlungsgeschick bei der Gehaltsverhandlung ist.